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Auf dieser Seite stellen wir Wanderungen mit dem Rad und zu Fuß rund um Petershausen vor. Die Ziele finden Sie auch auf unserer Wanderkarte (1,6 MB), die Sie nach Bedarf vergrößern und dann verschieben können. Außerdem gibt es eine Radwege-Karte (0,8 MB). Mit der Schaltfläche [Zurück] Ihres Browsers kommen Sie von dort auf diese Übersichtsseite zurück.
Radtour um Petershausen: Natur und Nachhaltigkeit
Hügelgräber, Hochzeitshain, Obermarbacher Linde
Rundweg Petershausen - Oberhausen - Obermarbach
Radtour Asbach, Weißling, Glonnbercha und zurück
Von Petershausen nach Vierkirchen
Informationen zu den Stationen der obigen Rad- und Fußwanderungen um Petershausen, wie sie teils auch in der Gemeindechronik Petershausen nachzulesen sind.
Alte
Linde Obermarbach: Die etwa 800 Jahre alte Linde von Obermarbach gilt als
Hinweis auf einen geomantischen Kraftort, wo sich Energiephänomene
konzentrieren und die Bäume ein besonders hohes Alter erreichen lassen. Die
Linde besitzt einen kräftigen, weitgehend hohlen, kurzen und stark geneigten
Stamm. Auf einer Seite ist ein dicker Ast ausgebrochen, wovon eine große
Höhlung zeugt. Aus dem Stamm entspringen mehrere kräftige Äste, die eine vitale
Krone bilden. Zu der mit 45° abfallenden Hangseite wird die Linde durch
zahlreiche starke Zugwurzeln gesichert. Die Linde gehört zu den skurrilsten
Baumgestalten des Bundesgebiets, sie hatte 1994 einen Stammumfang von
10,2 Metern.
Um Linden ranken sich zahlreiche Legenden und machen sie zum Inhalt vieler Lieder. Durch ihren schönen Wuchs und ihre beruhigende Ausstrahlung gilt sie als weise Ratgeberin. Die heilende Kraft ihrer Blüten macht sie zum Baum der mütterlichen Vorsorge, ihre herzförmigen Blätter gelten als Zeichen der Liebe und der Gerechtigkeit. Der Duft ihrer Blüten gilt als betörend und ist ein Zeichen der Fruchtbarkeit. In vielen Geschichten und alten Liedertexten um verbotene Liebschaften treffen sich die Paare heimlich unter Linden.
Biotop
in der ehemaligen Sandgrube bei Oberhausen: Im Rahmen der "Ländlichen
Neuordnung" wurde 1993 ein Biotopverbund in der Gemeinde angelegt. Das
westlichste Biotop an der Grenze zum Landkreis Pfaffenhofen ist das Biotop
Oberhausen. Aus einer ehemaligen Sandgrube sind hier zwei Wasserflächen und ein
Mischwald entstanden. Die Gesamtgröße beträgt knapp 20 000 Quadratmeter.
Flora und Fauna sowohl im Wasser als auch in dem Wäldchen haben sich prächtig
entwickelt und geben ein einmaliges Beispiel für die Sukzession und dynamische
Entwicklung im Landkreis Dachau. Anfang 2020 setzte der Bund Naturschutz
Petershausen das Biotop wieder in einen guten Zustand. Die verlandeten
Wasserflächen wurden ausgebaggert, der Teich schonend ausgeräumt. Das Wäldchen
bleibt unangetastet der Natur überlassen, bis auf die Verkehrssicherung der
Wege. Die Sandgrube sollte Anfang der 90er Jahre mit Müllverbrennungsschlacke
und Bauschutt verfüllt werden. Dies wurde nach langem Kampf der BI 1998
endgültig verhindert, zur Erinnerung wurde ein Mahnkreuz aufgestellt.
Burgstall Oberhausen: Aus dem Mittelalter ist der Burgstall bei
Oberhausen ein Zeugnis unserer Vorfahren aus dem 9. oder 10 Jahrhundert. Der
ehemalige Standort des Burgstalls ist auch für uns heute noch ein
bemerkenswerter Platz, er gibt den Blick ins Glonntal sowie ins Ilmtal frei. Das
Bodendenkmal am höchsten Punkt über Oberhausen lässt mit etwas Phantasie den
Burgstall aus dem Mittelalter wieder auferstehen. Bei einer Notgrabung 1976
wurde die ehemalige Wehranlage vermessen. Sie hatte eine Ausdehnung von 200 x
150 Meter, was auf ein Verwaltungszentrum oder einen politischen Mittelpunkt
schließen lässt. Heute sind noch wenige Reste des ehemals bis zu 4 m hohen Walls
zu sehen.
Grenzgebiet zwischen den Bistümern Freising und Augsburg: Historisch gesehen war dies immer ein Grenzgebiet. Bis kurz nach dem Mittelalter war hier die Grenze zwischen Ober- und Niederbayern. Das erklärt auch die Kette an hochmittelalterlichen Wehrbauten, die sich auf dem Höhenrücken bis hinunter ins Tal aneinanderreihen, wie der Turmhügel am Lindhof oder der Schlossberg bei Paindorf. Der Nachweis der hier angesiedelten Bauernhöfe Speckhof, Lindhof, Kolmhof und Frechmühle geht ebenfalls bis ins Mittelalter zurück, genauso wie die Schlösser Jetzendorf und Reichertshausen. Als eine wichtige Straßenverbindung verli ef hier die Hochstraße von München über Ingolstadt nach Nürnberg. Sie ist heute noch als ungeteerte Straße mit gepflasterten Resten vorhanden.
Eiche bei der Bahnunterführung Oberhausen: Die Eiche war bei den Kelten und Germanen ein heiliger Baum und auch ihre Standplätze galten als heilig. Ein anderes Thema der Eiche ist die Verbindung zu den Ahnen. Vielleicht auch um die eigenen Wurzeln zu finden und zu stärken. Die Eiche symbolisiert Weisheit und Wahrheit und der Volksglaube sagt, dass man eine Eiche umarmen soll, wenn man eine Antwort auf eine Frage sucht, im Traum wird man dann bald die Antwort erhalten. Dieser Baum steht auch für Ausdauer, hohes Ansehen, für Leben, Stärke und Loyalität. Zudem ist er der traditionelle Thingbaum, unter dem Versammlungen stattfanden und Gericht gehalten wurde. Ökosystem und Nutzen der Eiche: In der Eiche tummeln sich Insekten auf und unter ihrer Rinde, Vögel wie der Eichelhäher oder der Specht fühlen sich in ihren Zweigen wohl und Eichhörnchen eilen von Ast zu Ast. Die Eiche als Nutzpflanze: Die Früchte heißen Eicheln, eine Nussfrucht. Sie können nicht nur als Schweinefutter, sondern als Kaffee- oder Mehlersatz verwendet werden.
Hochzeitshain - Aussichtspunkt bei Obermarbach: Er befindet sich in exponierter Lage über dem Glonntal und ist Bestand des Jubiläumshains, auf dem jeder Obermarbacher zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Taufen einen Obstbaum pflanzen darf. Steinmetzkünstler gestalteten für diesen Platz ein "Zweisitz-Sofa". Der Blick in die Landschaft ist rundum frei und reicht gegen Osten bis weit hinter Allershausen, manchmal kann man den Schornstein des Kohleheizkraftwerkes in Zolling sehen, außerdem kann man von hier bis zu 13 Kirchtürme zählen. Der Landschaftsplaner Rainer Böhmisch sagt darüber: "Die Atmosphäre des Platzes wird als weiblich (yin) empfunden. Das vorherrschende Element ist Luft. Es bestehen energetische Verbindungen zu den Kirchen in Mühldorf, Allershausen und Obermarbach sowie zur alten Linde im Hohlweg in Obermarbach. Der international bekannte slowenische Künstler Marko Pogacnik hat für diesen Platz wie für die drei weiteren ein sogenanntes Kosmogramm entworfen und damit die Atmosphäre der Plätze, aber auch der Landschaft bemerkenswert beeinflusst." Entstanden sind die geomantischen Punkte auf herausragenden Plätzen in der Landschaft um Petershausen zwischen 1980 und 1997. Weitere Erläuterungen dazu finden sich in der Gemeindechronik Petershausen.
Totenbretter:
Als Totenbretter werden Holzbretter aus den Wohnstuben der Verstorbenen
bezeichnet, auf denen sie bis zum Begräbnis aufgebahrt und auch zu Grabe
getragen wurden. Später wurden Erinnerungsinschriften, Gedichte oder
Lebensdaten der Verstorbenen auf die Bretter geschrieben oder auch Malereien
angebracht. Danach stellte man diese Bretter zur Erinnerung an die Toten am
Wegrand auf. Die Bestattung in Särgen wurde erst im 18. Jahrhundert eingeführt.
Der Brauch der Totenbretter bestand noch weiter.
Wald-Tipi: Dieses Zelt aus Bäumen und Zweigen wurde von Kindern und Eltern aufgebaut und wird immer wieder jahreszeitlich dekoriert. Kinder hinterlassen hier gern bemalte Steine, Bilder oder Nachrichten. Gegenüber befindet sich ein kleiner Brotzeitplatz mit einem aus Holz gebauten Waldmusikinstrument. Während der Rast kann man verschiedensten Vogelstimmen sowie dem Klopfen des Spechts lauschen.
Zeugnisse früherer Besiedelung - Hügelgräber: Die Hügelgräber auf den Höhenrücken rechts und links der Glonn stammen aus der Bronzezeit, 1800 - 1250 v. Chr. In der Zeit befanden sich entlang der Glonn und Ilm Auwälder. Auf den Hügeln wurde Landwirtschaft mit Felderwirtschaft und Viehhaltung betrieben. Heute liegen die Grabhügel in den bewaldeten Gebieten. Es ist ein eindrucksvoller Platz, der einen weiten Blick in beide Flusstäler gewährt. Insgesamt sind noch 18 mittelgroße Grabhügel im "Kammerberger Holz" vorhanden. Einer der eindrucksvollsten ist 1,50 Meter hoch und hat einen Umfang von 60 Metern. Aus der Bronzezeit stammen die ältesten Spuren einer Besiedelung durch die Kelten, wie auch die Keltenschanze bei Obermarbach belegt. Vor gut 2000 Jahren besetzten die Römer das Land und herrschten hier 400 Jahre.
© 2021 Agenda 21 Petershausen - Karte: Peter Doldi