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Online-Vollversammlung, Beginn 20:00, Ende 21:15
Die erste Online-Vollversammlung der Agenda-21-Gruppe war sehr erfolgreich, weil die Technik gut funktionierte und sich alle Teilnehmer diszipliniert verhielten. Die erste Vollversammlung 2021 wird noch einmal online erfolgen. Es wäre schön, wenn sich dann auch die Telefonteilnehmer kurz melden und ihren Namen nennen würden.
Erna Feicht berichtet: Die Hoffnung auf ein endgültiges Aus der 3.-Startbahn-Planungen, wie es die FW in ihrem Landtags-Wahlprogramm formuliert hatten, wird wohl nicht erfüllt werden. Obwohl der seit 2015 gültige Planfeststellungsbeschluss nur bis 2025 auf weitere 5 Jahre verlängert werden könnte (und danach nicht mehr gültig wäre), bis 2027 laut Regierungsbeschluss 2019 aber keine weiteren Planungen zulässig sind, behauptet die Flughafengesellschaft, dass mit einigen Infrastrukturmaßnahmen der Baubeginn bereits erfolgte und deshalb das Baurecht bis zum Ende aller Baumaßnahmen gilt. Diese rechtliche Konstruktion wird regierungsseitig genauso gesehen, wie sich nach einer Anfrage der Landtags-Grünen herausstellte. Obwohl von keiner Seite erwartet wird, dass Fahrgastzahlen oder Flugbewegungen auch in der Zeit nach der Pandemie wieder genauso hoch ansteigen wie davor, schwebt das Damokles-Schwert des Startbahnbaus mit großflächiger Naturzerstörung und vermehrtem Lärm sowie Luftverschmutzung also weiter über den leidenden Anliegergemeinden des Flughafens.
Christa Trzcinski berichtet:
Globales Lernen (für Erwachsene und Kinder gleichermaßen) ist ein besonderes Bildungskonzept, das sich als pädagogische Antwort auf die Herausforderungen versteht, die durch die Globalisierung vieler Lebensbereiche entstehen.
Nach der "Maastrichter Erklärung" (2002, des Nord-Süd-Zentrums des Europarats) handelt es sich dabei um "Bildungsarbeit, die den Blick und das Verständnis der Menschen für die Realitäten der Welt schärft und sie zum Einsatz für eine ausgewogenere, gerechtere Welt mit Menschenrechten für alle aufrüttelt. Globales Lernen umfasst entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Menschenrechtserziehung, Nachhaltigkeitserziehung, Bildung für Frieden und Konfliktprävention sowie interkulturelle Erziehung, also die globalen Dimensionen der staatsbürgerlichen Bildung".
Da auch Kleinkinder schon in einer globalisierten Welt und mit kultureller Vielfalt aufwachsen, ist das pädagogische Fachpersonal vor die Aufgabe gestellt, verschiedene kulturelle, soziale, familiäre und religiöse Identitäten der Kinder wahrzunehmen und diese fachgerecht zu begleiten. Die Antwort darauf können die vielfältigen Aktivitäten im Kontext "Eine Welt Kita" sein. In Petershausen gibt es mit dem Haus für Kinder Arche Noah schon einen Kindergarten, der den Titel "Eine Welt Kita: fair und global" tragen darf (die offizielle Auszeichnung findet im Frühjahr statt). Der Kindergarten der Aktiven Schule Petershausen befindet sich auf dem Weg dorthin.
Einige Aktivitäten beider Kindertagesstätten werden auf der Website des Fairkaufladens begleitet. Erwähnt seien hier beispielhaft das Projekt "SHUUZ", an dem sich das Haus für Kinder Arche Noah beteiligt. Die Idee dabei ist, tragbare und intakte Schuhe zu sammeln, die über die Kolping Recycling GmbH an Hilfsbedürftige weltweit verschickt werden.
Ein anderes Beispiel ist eine Fortbildung für die Pädagogen des Kindergartens
der Aktiven Schule Petershausen im Rahmen des bundesweiten Programms "Bildung
trifft Entwicklung". Die Referenten, die für dieses Programm arbeiten, müssen
aus einem Land des Globalen Südens stammen oder mindestens ein Jahr dort gelebt
haben. Sie fordern zu "Perspektivwechseln" auf, um vorgefertigte Klischees über
Menschen aus anderen Regionen der Welt zu hinterfragen.
Arbeitskreis "Fairtrade-Gemeinde" des Kreisverbands Dachau von Bündnis 90/Die
Grünen
Nach einem Online-Vortrag von Christa Trzcinski mit dem Titel "Wie wird mein Ort
Fairtrade-Gemeinde" fand am 2. Dezember die erste Sitzung des Arbeitskreises
statt. Vertreter aus Petershausen, Haimhausen, Röhrmoos, Bergkirchen, Weichs
sowie aus Dachau und Karlsfeld tauschten sich über den Stand der Dinge in ihren
Kommunen aus und diskutierten unter der Moderation von Alexander Heisler
(Sprecher des Kreisverbands) über einzelne Umsetzungsschritte auf dem Weg zur
Fairtrade-Town.
Die
Bedeutung des Titels wird aktuell durch eine
Studie der Bertelsmann-Stiftung (in Zusammenarbeit u.a. mit dem Deutschen
Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Institut
für Urbanistik) unterstrichen, die sich mit Nachhaltigkeitsindikatoren für
Kommunen beschäftigt. Unter dem Ziel 12: "Nachhaltige Konsum- und
Produktionsmuster" wird ausdrücklich die Wirkung von Fairtrade-Towns und
Fairtrade-Schools betont, besonders auch der Bereich der kommunalen Beschaffung
mit fairen Produkten. Derzeit (Stand 30.11.2020) gibt es in Bayern 194 Fairtrade
Towns (von 712 bundesweit) und 265 Fairtrade Schools (von 758 bundesweit).
Nachhaltigkeitspreis für UNSER LAND
Die Regionalvermarktungsinitiative UNSER LAND wurde von "RENN. süd", einer der
vier deutschen "Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien" mit dem
Qualitätssiegel "Projekt Nachhaltigkeit" ausgezeichnet. Das Siegel zeichnet in
jedem Jahr innovative Lösungsansätze zu bestimmten Schwerpunktthemen aus.
Unter dem Motto "Lebensraum nachhaltig gestalten" heißt es dort: "UNSER LAND umfasst elf Landkreise in zehn Solidargemeinschaften. Ehrenamtliches Engagement und Regionalvermarktung ergänzen sich in einer dualen Struktur. Vereint sind beide im gemeinsamen Ziel: dem Erhalt der Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen der Region." Das Besondere liegt hier in der Tat in der Zusammenarbeit der ehrenamtlich arbeitenden Solidargemeinschaften mit der Vermarktungs-GmbH in Esting. Bevor neue Produkte eingeführt werden, müssen die Vorstände aller Solidargemeinschaften konsultiert werden.
Nicht nur die beiden Mitglieder aus der Agenda 21-Gruppe Petershausen, Erna Feicht und Christa Trzcinski, freuen sich über die Auszeichnung, denn sie waren beim Aufbau der Solidargemeinschaft DACHAUER LAND im Jahr 2000 aktiv dabei und sind heute noch Mitglied.
Die Ziele von UNSER LAND sind: Biologische und regionale Vielfalt, Klimaschutz durch kurze Wege, Regionale Kreisläufe, Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, faire Preise zur Sicherung von Existenzen, Transparenz bei Erzeugung und Verarbeitung, Umweltverträglichkeit und gentechnikfreie Erzeugung. Da diese Prinzipien auch zu fair gehandelten Produkten passen, haben wir 2002 die Produkte als "Ergänzungsprodukte" ins Sortiment des Fairkaufladens aufgenommen.
Christa Jürgensonn berichtet: Die Einrichtung einer Straßenbibliothek, wie sie an vielen Orten in München und verschiedenen Kleinstadtgemeinden seit langem der Fall ist, scheint derzeit schwierig, weil an zentralen Plätzen (auf jeden Fall Bahnhofstr.) demnächst eine Sanierung bzw. Neugestaltung und damit Baustellen anstehen.
Claudia Siegl hatte dankenswerterweise immer wieder Informationen wegen passenden günstigen Hütten/Telefonzellen mit entsprechenden Umbauten und Installationen mit Angeboten geschickt. Diese Art der Straßenbibliothek soll aber derzeit nicht weiterverfolgt werden.
Stattdessen gibt es seit Sommer 2020 an der evangelischen Kirche bzw. Kindertagesstätte Arche Noah einen Bücher-Glasschrank unter dem Vordach, und darüber wurde jetzt auch ein Aushang im Agenda-21-Schaukasten angefertigt.
Ganz aktuell: Die Gemeinde bzw. die Gemeindebibliothek wird einen Metallschrank mit einer Grundausstattung an ehemaligen Bibliotheksbüchern im Durchgang von Alt- und Neubau der Grundschule aufstellen, der dann für alle Bürgerinnen und Bürger Tag und Nacht zugängig ist, so dass man Bücher entnehmen und einstellen kann.
In Augsburg wurde erfolgreich ein Bürgerbegehren "Fahrradstadt jetzt" durchgeführt, auch Indersdorf will eine "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern" werden.
Wir in Petershausen haben seit Jahren Initiativen pro Fahrrad. Auch wir sollten diesen Titel anstreben. Es gilt, einem umweltfreundlichen und gesunden Fortbewegungsmittel in allen Gemeindeteilen Vorfahrt zu gewähren und damit den Durchgangsverkehr zu erschweren bzw. rücksichtslose Autofahrer auszubremsen. Damit dieser Wunsch und die dazugehörigen Planungen nicht im Tagesgeschäft der Gemeindepolitik und -Verwaltung untergehen, sollte vonseiten des Gemeinderats ein Fahrradreferent oder eine Fahrradreferentin ernannt werden, der/die sich dahinter setzt, bei allen entsprechenden TOPs immer wieder auf die Fahrradfreundlichkeit achtet und anmahnt, vor allem aber neue Ideen nennt und auf Durchführbarkeit überprüft und weiterverfolgt sowie dafür sorgt, dass bei stockenden Grunderwerbsverhandlungen für Fahrradwege diese wieder aufgenommen und mit neuen Argumenten unterlegt werden - und damit die Bemühungen des Bürgermeisters unterstützt.
Ergänzend zu Senioren-, Jugend- sowie Energie- und Umweltreferent und Behinderten-Beauftragtem sollte der Gemeinderat einen Fahrrad-Referenten oder eine Fahrradreferentin berufen.
Die Bedingungen zur Auszeichnung "fahrradfreundliche Gemeinde" sind ziemlich niedrig angesetzt, vieles davon gibt es in Petershausen schon, wie Edi Meßthaler aufzählt: Wir haben auch bei Durchgangsstraßen verschiedene 30-km-Zonen (die nicht so weit weg von "Fahrradstraßen" sind), wir haben ein Fahrradgeschäft, das Fahrräder repariert und verleiht und auch einen Automaten für kleinere Reparaturen an seiner Außenwand hat, und wir haben am Bahnhof überdachte Fahrradständer sowie Boxen, in die man sein hochwertiges Fahrrad einsperren kann.
Christa Jürgensonn wird einen Bürgerantrag an den Gemeinderat formulieren und hofft auf viele Unterzeichner, auch vonseiten des Gemeinderates.
Christa Jürgensonn berichtet: Auf eine Anfrage per Mail am 10.11.20 bei der Presseabteilung von Edeka Südbayern in Gaimersheim erfolgte ein Telefonanruf, bei dem der Anrufer versicherte, dass Edeka alles tut, was die Werbung verheißt ("wir lieben Lebensmittel"). Die konkreten Fragen wurden dann auf Nachfrage beantwortet und hier kurz zusammengefasst:
Frage: Gibt es ein Konzept für die Verwertung von Lebensmitteln mit
baldigem MHD-Ablauf?
Antwort: Es gibt keinen größeren Überschuss, das hervorragende digitale
Bestellsystem koordiniert Einkauf und Abverkauf, schließt auch die Lagerung mit
ein.
Frage: Wird auch beim neuen Markt an eine Vereinbarung mit der Tafel
Dachau gedacht, die Lebensmittel mit ablaufendem MHD o.ä. abholt?
Antwort: JA.
Frage: Könnte evtl. im Eingangs- und außerhalb des Kassenbereichs ein
Platz, auch mit Kühlgeräten, ausgewiesen werden, wo bestimmte Artikel von Kunden
ohne Bezahlung entnommen - oder auch eingestellt werden können?
Antwort: NEIN - dies wäre haftungstechnisch zu schwierig: Allerdings ist
denkbar, dass man einen Platz für Regal und Kühltheke freihält und an Dritte
vermietet.
Jetzt nach der Eröffnung zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit der Dachauer Tafel nach wie vor besteht und sogar Geldspenden von Edeka dorthin fließen. Die Dachauer Tafel versorgt auch Menschen in Petershausen, so dass der Plan der Agenda-Gruppe, sich um sozial Schwache mit Essensspenden zu kümmern, nicht weiterverfolgt werden muss.
Was bleibt, ist der Aspekt der Vernichtung von Lebensmitteln. Es geht also um die Vernetzung von Menschen oder Geschäften, die Lebensmittel übrighaben, und anderen, die etwas benötigen. In Hilgertshausen funktioniert dies erfolgreich über eine Facebook-Gruppe, was aber von der Agenda-Gruppe überwiegend abgelehnt wird. Lexi Heisler schlägt stattdessen andere Social-Media-Kanäle vor. Katharina Bäßler sucht nun erst einmal, ob es evtl. Webseiten gibt, wo übrige Lebensmittel angeboten werden. Da wir davon ausgehen, dass die Menschen derzeit wegen der Corona-Pandemie Angst haben, sich durch Lebensmittel aus fremden Haushalten infizieren zu können, hat dies aber Zeit bis mindestens Februar 2021.
Die Internet-Versorgung des Danuvius-Hauses (Münchner Str. 42 in Petershausen) sollte unbedingt besser sein, damit v.a. jetzt in der schwierigen Besuchsphase Bewohner mit ihren Angehörigen auch online in Verbindung treten können. Dies ist derzeit nicht möglich, vor allem, wenn eine zusätzliche Verbindung zu normalen Arbeitszeiten der Verwaltung aufgebaut und gehalten werden soll.
Herwig Feichtinger hat sich im Vorfeld erkundigt und berichtet: Die Kapazität der Internet-Verbindung ist derzeit bei den Anbietern Telekom und Vodafone/Kabel Deutschland gleich, weil Vodafone dasselbe Kabel wie das von der Telekom verlegte nutzt. Die Abfrage bei der Telekom für die Münchner Str. 42 unter liefert als Status: "MagentaZuhause ist mit bis zu 16 MBit/s im Download und bis zu 2,4 MBit/s im Upload verfügbar." Das ist dasselbe, was z.B. auch für die Häuser in der Münchner Str. 26a bis 28 zur Verfügung steht, also ganz in der Nähe. Tatsächlich werden allerdings nur etwa 11 MBit/s erreicht, und das ist zu wenig.
Bürgermeister Marcel Fath machte deutlich, dass die Beseitigung der weißen Flecken und der Ausbau der Versorgung auf 50 MBit/s in einem jetzt eingeleiteten dritten Förderverfahren wohl noch zwei Jahre dauern wird. Einige Firmen in Petershausen haben deshalb schon vor Jahren den vorgezogenen Ausbau selbst finanziert und dafür Kosten i.H.v. 10 bis 20 Tsd. Euro in Kauf genommen.
01.02.21 (online)
03.05.21 (ab Mai hoffentlich im Sitzungssaal der Gemeinde)
05.07.21
04.10.21
06.12.21
Petershausen, 9. Dezember 2020
Protokollführung: Christa Jürgensonn