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Verpackungswahnsinn
zerstört die Umwelt und macht so manchen reich. Denn mit dem Verbrennen von
billigem Plastikabfall wird in Kraftwerken zu niedrigsten Preisen Hauswärme
hergestellt, die allerdings teuer an die Verbraucher weitergegeben wird. Diese
Zusammenhänge versuchte eine 5-köpfige Gruppe von Agenda 21 und Energieforum
e.V. Petershausen beim diesjährigen Faschingszug am 24.02.20 zu thematisieren:
der Umweltteufel freut sich über jedes Plastikteil, das verbrannt werden kann
und Aktien der großen Energiehersteller steigen lässt, brave Bedienstete sammeln
ein und verdienen gleichfalls daran, die einzig wirklich "Unverpackte"
Petershausens genießt ihr Dasein ganz ohne was an und wehrt sich erfolgreich
gegen die Versuche, sie in Plastik zu hüllen. Sie verteilt fleißig
wiederverwendbare Food Bags an die Zuschauer, die dort hoffentlich ihre später
eingesammelten Bonbons eingefüllt haben. Und der Eisbär? Er versucht trotz
zerstörter Umwelt irgendwie weiter zu existieren. Auch den Zuschauern hat die
kleine Show Spaß gemacht.
Schon
eine Woche später haben Aktive der Agenda-21-Gruppe beim Gesundheitstag der
Gemeinde in der Mehrzweckhalle eine Ausstellung aufgebaut. Hier war vor allem
der gesundheitliche Schaden durch Plastikpartikel in Essen und
Körperpflegemitteln Thema. So gibt es z.B. die Vermutung, dass Weichmacher in
Plastik bei 20 % der Kinder Kreidezähne verursachen. Mikroplastik ist nicht nur
nach wie vor in Körperpflegemitteln enthalten, sondern kann aus der Verpackung
in die Lebensmittel wandern. Aber auch durch Abrieb von Reifen und im Asphalt
sowie von Fahrbahnmarkierungen, bei der Abfallentsorgung und auf Baustellen,
Verwehungen aus Sport- und Spielplatzböden und nicht zuletzt Abrieb von
Schuhsohlen und Fasern bei der Textilwäsche gerät Mikroplastik in die Umwelt mit
Mensch und Tier.
Ausgehängt
war auch eine Liste von Verkaufsstellen in und um Petershausen, wo man
unverpackt einkaufen kann. Zum Geschmacksvergleich wurden selbst hergestellte,
also unverpackte Kartoffelchips (mit Rezept!) mit industriell hergestellten aus
einer Plastikverpackung angeboten, Kinder konnten Bilder zur Thematik „kranke
Umwelt/gesunde Umwelt“ malen, man konnte (unverpackte) Apfelschnitzel essen und
außerdem lernen, wie man zuhause selbst Wachstücher herstellen kann, um sie zum
Einkaufen und zur Aufbewahrung von Lebensmitteln im Kühlschrank anstelle
Wegwerfverpackung und Plastikdosen zu nutzen.
Die Auslosung der Gewinner der Fragebogenaktion fand wie angekündigt um 15:30 Uhr auf der Bühne der Mehrzweckhalle statt. Ca. 80 Fragebögen waren ausgefüllt und abgegeben worden. Zu den korrekt angekreuzten Antwortmöglichkeiten gab es viele zusätzliche Ideen, wie man im täglichen Leben Plastik vermeiden kann. So können wir nur hoffen, dass immer mehr Menschen ihr Verhalten dementsprechend ändern und unverpackt einkaufen, Verpackung mehrfach verwenden und am Schluss alle unterschiedlichen Materialien voneinander getrennt in der gelben Tonne oder auf dem Wertstoffhof entsorgen.