Agenda 21 Petershausen

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Protokoll 03.02.20

Beginn: 20:00 Uhr - Ende: 21:45 Uhr

Jahresrückblick und Kassenbericht 2019

Der Jahresrückblick war im Vorfeld an alle geschickt worden. Die bisherigen Einwände und Ergänzungen wurden eingearbeitet. Der Jahresrückblick wird dann verschickt und online sowie im Schaukasten veröffentlicht. Der Kassenbericht wurde verlesen und für gut befunden.

FlyerReaktionen auf Agenda-21-Aktivitäten und Energieflyer

Eifrige Leserbriefschreiber in den DAH-Nachrichten lassen bei ihren Beiträgen eine eindeutige Haltung gegen Aktivitäten erkennen, die sich dem Klimawandel entgegenstellen wollen. Auf einen von uns dort eingeworfenen Flyer "Mythen über die Energiewende" wurden unsachliche und freche Bemerkungen geschrieben und als Quellen nicht wissenschaftlich arbeitende "Institute" und "wahrhaftige" Wissenschaftler genannt, die jedoch längst als verdeckt arbeitende Lobbyisten enttarnt sind. Die Autoren unseres Flyers werden als "schändliche" "Angstmacher" bezeichnet und sie der Förderung von Kinderarbeit beschuldigt. Der Flyer "Atomkraft ist kein Klimaretter" von Ausgestrahlt wurde zerrissen und alles in unseren Briefkasten zurückgeworfen.

Fairkaufladen und Fairtrade-Gemeinde

Fairtrade297 Althandys konnte der Fairkaufladen im Rahmen der Handy-Aktion Bayern bisher sammeln und verschicken. Durch umweltgerechtes Recycling wurden dadurch u.a. 2673 g Kupfer, 44,55 g Silber und 7,425 g Gold zurückgewonnen - wertvolle Rohstoffe, die ansonsten überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Indonesien, Südafrika, Peru, Argentinien unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen abgebaut werden.

Der Petershausener FairFasching mit lebenden fairen Produkten, die Produktproben verteilen, soll auf der Website von Transfair Deutschland als sehr gutes Beispiel für andere deutsche FairtradeTowns präsentiert werden. Auch in diesem Jahr werden "FairLadys" den Faschingszug mitgestalten. Dazu werden noch Mitmacher gesucht - die Kostüme sind bereits da!

Das Eine Welt Netzwerk Bayern fordert seine Mitgliedsgruppen auf, "ihre" Bundestagsabgeordneten mit dem Lieferkettengesetz zu konfrontieren, das noch in diesem Halbjahr im Bundestag verabschiedet werden soll. Von den für uns zuständigen Abgeordneten haben bisher unterschrieben Michael Schrodi (SPD), angefragt ist Beate Walter-Rosenheimer (Bündnis 90/Die Grünen), angefragt werden müsste noch Katrin Staffler (CSU). Ein gemeinsamer Entwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil und Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller ist schon vorbereitet. Die Initiative tritt ein für eine Welt, in der deutsche Unternehmen Menschenrechte achten und Umwelt­zerstörung vermeiden - auch in entfernten Staaten. Da Unternehmen ihrer Verantwortung häufig nicht freiwillig nachkommen, fordert das Bündnis einen gesetzlichen Rahmen.

Das bayerische Bündnis "Initiative Lieferkettengesetz" wird getragen von einem breiten Bündnis aus kirchlichen Hilfswerken, dem Eine Welt Netzwerk Bayern, dem FAIR Handelshaus Bayern, Bund Naturschutz, DGB und anderen. Und hier kann man online unterschreiben. Der FKL wird das Lieferkettengesetz demnächst am Projekt Nager IT (faire Computermäuse) thematisieren.

Beim Gesundheitstag am 01.03.20 wird auch die 3. Vergabe der Auszeichnung "Fairtrade Gemeinde" gefeiert. Petershausen ist damit seit 5 Jahren mit dabei. Der Fairkauf-Laden nimmt am Gesundheitstag am 1.3.20 in der Mehrzweckhalle teil, wo u.a. fairer Tee und Kaffee ausgeschenkt wird. Dazu gibt es Kuchen. Außerdem wird es um 15 Uhr eine Modenschau mit fairer Bekleidung geben.

Faschingszug: Petershausen unverpackt

AgendaVerpackungsmüll als Klimakiller: wer profitiert davon - wer leidet darunter? Idee: Das entsprechend beschriftete Lastenrad wird voller Verpackungsmüll, v.a. Plastikabfall, beladen. Es wird vom Klima/Umwelt-Teufel gefahren, der auf einem großen Haufen Geld sitzt (Verpackungsindustrie und Recyclingfirmen sowie Energieerzeuger profitieren durch viel Verpackung und Recycling, Plastik als billiger Energielieferant (Verbrennung!)) Ein weiterer Klima-/Umweltteufel oder Dienstmann oder Clown versucht immer wieder, die nackt (also unverpackt) aussehende Figur (die VeggieBags verteilt) anzuziehen (Unverpacktes mag er nicht, das bringt ihm nichts). Außerdem versucht der Eisbär als Symbol für die zerstörte Umwelt immer wieder, den großen Berg Plastikmüll auf dem Lastenrad umzuwerfen bzw. diesen Transport zu bremsen. Wir suchen dazu noch mind. 1 Mitmacher/in!

Teilnahme Gesundheitstag

01.03.20, Schwerpunkt "Ernährung und Nachhaltigkeit"): Katharina Bäßler und Christa Jürgensonn werden einen Infostand zusammen mit anderen aufbauen, wo vor allem die Umweltgefahren und Gesundheitsgefährdungen durch Verpackungsmüll herausgestellt werden. Es sollen keine neuen Flyer gedruckt, nur Aushänge mit wenig Text, aber mit tabellarischen und graphischen Darstellungen gezeigt werden. Außerdem als Quellenangaben oder weitergehende Infos mit dementsprechenden Links. Als Mitmachaktion ist geplant: Kinder malen mit Wachskreiden auf Plakate ihre Ideen zum Thema "Umwelt kaputt - Gesundheit futsch" o.ä.. Es werden selbst gebackene, also unverpackte Kartoffelchips gereicht, deren Geschmack mit industriell erzeugten Tütenchips verglichen werden kann. Das Rezept dazu gibt es auch. Außerdem wird gezeigt, wie man Wachstücher selbst herstellt, kann man dort auch selbst machen. Die letzten "Petershausen unverpackt"-VeggieBags sollen verschenkt werden. Um 15:30 Uhr findet auf der großen Bühne in der Mehrzweckhalle die Preisvergabe an die Mitmacher der Frageaktion bzgl. Petershausen-unverpackt-Tipps statt. Der Fragebogen wird im Bürgerjournal,Ausgabe 02/20 und auf der Agenda-21-Webseite veröffentlicht und soll in verschiedenen Läden (vor allem Lagerhaus, Drogerie Hecht, Chilihair und Vielfalter und FKL) ausgelegt werden. Es gibt Gutscheine von den genannten Läden zu gewinnen und "faire" FoodBags vom Fairkaufladen.

DemoAktivitäten gegen die 3. Startbahn

Die Massenpetition gegen die Förderung von Flugverbindungen, also Zahlungen vom Münchner Flughafen an Fluggesellschaften, damit München weiter oder mehr als bisher angeflogen wird, geht weiter. Die Listen liegen im FKL aus.

Der Bau einer 3. Startbahn wird auch vom neuen Flughafenchef Jost Lammers weiterverfolgt. Die Aktiven von aufgeMUCkt werden dem nicht tatenlos zuschauen und versuchen, weiter dagegen vorzugehen. Durch Zusammenlegung der aufgeMUCkt-Mitgliedsgruppen Attaching und Berglern versucht man größere Schlagkraft zu erhalten.

Nachhaltigkeits-Stammtisch in Hilgertshausen

Etwa 50 Bürger und Bürgerinnen (Einwohnerzahl von Hilgertshausen ist 3423) kamen zum Nachhaltigkeits­Stammtisch am 18.01.20 in der Sportgaststätte Hilgertshausen. Von unserer Agenda-21-Gruppe waren Claudia Siegl und Katharina Bäßler anwesend. Die Teilnehmenden waren hauptsächlich mittleren bis höheren Alters. Werbung für den Stammtisch wird sowohl mündlich (in den Vereinen, "über den Gartenzaun") gemacht, als auch über eine WhatsApp-Gruppe, in der sich außerdem über neue Ideen für ein nachhaltiges Leben ausgetauscht wird. Gegründet haben den Stammtisch Marina Möller, Maria Oberhauser und Vanessa Oberhauser, die den Abend auch moderiert hat.

Zuerst gab es offene Gespräche an 6er-Tischen mit Getränken und einem (u.a. auch veganem) Abendessen. Danach stellten einzelne Leute ihre Vorschläge für mehr Nachhaltigkeit vor: Einen Kompost-Eimer für die Küche, Cremes zum Selbermachen, Streuobstwiesen (auf der Gemeindeseite soll eine Lagekarte veröffentlicht werden mit Angabe der Bäume und deren Erntezeiten) sowie das neu installierte Foodsharing. Im Anschluss konnte man sich über die vorgestellten Dinge an Ausstellungstischen detailliert informieren und den Referentinnen Fragen stellen. Zum nächsten Nachhaltigkeitsstammtisch im Mai ist unsere Agenda-21-Gruppe herzlich eingeladen.

Vielleicht ist solch lockeres Setting der Grund für die große Teilnehmerzahl. Sollten wir für den Agenda21-Gruppe etwas Ähnliches in der Sportgaststätte Petershausen planen, müssten alle von uns Werbung in ihrem jeweiligen Umfeld (Vereine, privat) machen. Der Fortbestand einer Nachhaltigkeit ausgerichteten Gruppe wie der Agenda 21 wäre dadurch gesichert, dass deren Organisation bei mehreren Leuten läge.

GemüseErfahrungsbericht aus Hilgertshausen

Roswitha Becker schreibt: Über Foodsharing.de holen wir (mein Mann und ich) (als eingetragene Foodsaver mit Ausweis) seit etwa 1/2 Jahr ca. 1-2 x pro Woche Lebensmittel von Betrieben, mit denen Foodsharing.de eine Kooperation aufgebaut hat, nach fest organisierten Plänen ab.  Hauptsächlich Obst und Gemüse, manchmal Backwaren, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeits-Datum. Nach Aussortierung vom Verdorbenem (Kompost und gelbe Tonne sind immer gut voll) verteilen wir sie auf Privatgrund an die Mitglieder einer Whatsapp-Gruppe (z. Zt. 60) in Neuried und seit neuestem auch in Hilgertshausen.

Ziel von Foodsharing ist, Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. An wen sie verteilt werden, spielt keine Rolle. Hauptsache, die Abholer wertschätzen die geretteten Lebensmittel und verbrauchen sie. Es sind aber einige kinderreiche Familien dabei und ältere Leute, die eine knappe Rente haben.

Weil manchmal größere Mengen schnell verbraucht werden müssen, ist es gut, viele Foodsharer (Abholer) zu haben. Aus unseren Reihen haben sich auch noch 2 weitere Personen als Foodsaver ausbilden lassen (Quiz, Vereinsmitgliedschaft, 3 Einführungs-Abholungen) und mehrere sind dabei. So wollen wir ein Abholteam für neue Kooperationen aufbauen. Die Dachauer Botschafterin ist daran, Betriebe in Indersdorf und Umgebung für Foodsharing zu gewinnen. Ein Problem ist, dass es zu wenige kooperierende Betriebe gibt und viel mehr Leute mithelfen wollen, Lebensmittel zu retten als tatsächlich zu retten sind. Da ist Geduld gefragt.

AG Soziales
Katharina Bäßler berichtet, dass folgende Ideen der AG Soziales (4 Mitglieder) für ein sozial nachhaltigeres Leben in Petershausen entstanden:  Eine "Tafel" wird wahrscheinlich nicht vom Dachverband bzw. der Dachauer Tafel finanziert bzw. betreut, so dass es mit vier berufstätigen Ehrenamtlichen nicht zu stemmen ist. Außerdem wollten wir die vor dem Müll geretteten Lebensmittel allen Bürgerinnen und Bürgern nicht nur einem ausgewählten Personenkreis zukommen lassen.

Foodsharing: Hierfür bedarf es auch vieler helfender Hände (in Hilgertshausen beteiligen sich ca. 50 Leute daran), welche die Lebensmittel bei verschiedenen Petershausener Geschäften abholen und in dafür vorgesehenen Räumlichkeiten mit Kühlschränken zur freien Entnahme verteilen, über die Abholmöglichkeiten online (via Messanger oder Social Media) informieren sowie regelmäßig die Abholstellen von faulen Sachen befreien und säubern. Dafür haben wir hier bei uns momentan noch nicht die personellen Kapazitäten.

Wir hatten dann die Idee, in einen Gemeinderaum einen zu bestimmten Zeiten öffentlich zugänglichen Kühlschrank zu stellen, in den jedermann oder -frau verpackte und noch nicht abgelaufene Lebensmittel hineintun sowie herausnehmen kann. Wir vier von der AG Soziales würden die wöchentliche Reinigung und das Aussortieren verdorbener Waren übernehmen. Nur leider würde dann sowohl die Gemeinde/Kirchengemeinde, auf deren Grundstück der Kühlschrank steht, als auch wir, die ihn betreuen, laut EU-Verordnung als "Lebensmittelunternehmer" gelten und wären u.a. für den Schutz der Lebensmittel vor nachteiliger Beeinflussung, die Einhaltung des Mindesthaltbarkeitsdatums, die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel, etc. verantwortlich (siehe Anhang in derselben Mail). Diese Verantwortung, einhergehend mit dem Führen von Wareneingangslisten mit Bezugsquelle und -datum wollen verständlicherweise weder die Gemeinde Petershausen noch wir von der AG Soziales tragen. Der Bürgermeister hatte die Idee, bei Edeka als Besitzer des neuen Vollsortimenters an der Mitterfeldstraße zu fragen, ob der Supermarkt einen Kühlschrank mit aussortierten Lebensmitteln aufstellen und betreuen könnte.

Wohnen für Hilfe: Vom Studentenwerk München gibt es dieses Projekt bereits seit dem Wintersemester 1996/1997. Studierende oder alleinstehende Menschen unserer Gemeinde ziehen zu (meist alten) Leuten in deren Wohnung oder Haus und können ihre Miete reduzieren, indem sie etwa bei Einkäufen, im Haushalt oder im Garten helfen. Der Miete pro qm Wohnfläche entspricht eine Stunde Hilfe. Der Umfang und die Art der Tätigkeit wird zwischen den Betroffenen besprochen und schriftlich festgehalten. Bei Kontaktaufnahme und möglichen späteren Schwierigkeiten stehen z.B. Mitglieder der Agenda-21-Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung. Möglicherweise werden sich anfangs nur wenige Menschen finden, welche dazu bereit sind, Untermieter bei sich aufzunehmen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Evtl. könnte auch das Danuvius-Haus Wohneinheiten im Rahmen dieses Projekts anbieten. Bei den wöchentlichen Sprechstunden im Seniorentreff Neuhausen e.V. in München werden wir uns über die Modalitäten informieren.

Sonstiges

Nächste Vollversammlung: Montag, 04.05.20

Petershausen, 04.02.20
Protokollführung: Christa Jürgensonn